Standesamtliche Trauungen: Voraussetzungen, Ablauf & Gestaltungspotential

In dem heutigen Blogpost geben wir Dir einen Kurzüberblick über die standesamtliche Trauung.

 

Rechtliche Grundlagen

Rechtsgültigkeit der standesamtlichen Trauung

Von den 3 Möglichkeiten, sich trauen zu lassen (standesamtlich, kirchlich, frei), ist die standesamtliche Trauung die einzig rechtsgültige. Um sie kommst Du auch nicht herum, wenn Du eine Ehe im Sinne des Bürgerlichen Rechts führen möchtest. Auf die anderen beiden Zeremonien könntest du theoretisch verzichten.

Anmeldung der Trauung

Die standesamtliche Trauung muss beim Standesamt angemeldet werden. Hierbei ist das Standesamt örtlich zuständig, welches am Wohnsitz von einem von Euch liegt. Kommen mehrere Standesämter danach in Betracht, kannst Du frei wählen.

Die Anmeldung selbst steht unter keiner Frist, wobei hier allgemein gilt: Je früher, desto besser (Wunschtermin). Gleichwohl kannst Du eine standesamtliche Trauung frühestens 6 Monate vorher anmelden. Einige Standesämter lassen es aber zu, auch früher schon einen Termin zu reservieren. Die Anmeldung kann grundsätzlich alleine beantragt werden, bedarf dann allerdings der Vollmacht des anderen Ehegatten. Dies gilt aber nicht, wenn z.B. einer der beiden Partner ausländischer Staatsbürger ist. Dann ist die persönliche Anwesenheit beider Partner erforderlich. Ungeachtet dessen empfehle ich, dass beide den Anmeldetermin gemeinsam wahrnehmen, da hier bereits Fragen gestellt werden, die in einer späteren Rede des Standesbeamten Einklang finden. Insofern macht es Sinn, dass beide gemeinsam die Eheschließung anmelden.

Für die Anmeldung beim Standesamt werden grundsätzlich folgende Dokumente benötigt:

  • Personalausweis (oder: Reisepass)
  • Amtliche Meldebescheinigung der Meldebehörde
  • beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister (dies ist etwas anderes als eine Geburtsurkunde; bei ausländischem Ehepartner muss diese Abschrift von einem staatlichen geprüften Übersetzer übersetzt und beglaubigt sein)
  • Für geschiedene oder verwitwete Partner gibt es verschiedene Sonderregelungen (dann zusätzlich Auszug aus dem Eheregister mit Scheidungsvermerk bzw. Todeseintragung des verstorbenen Partners)
  • bei gemeinsamem Kind ist dessen Geburtsurkunde beizufügen

In Sonderfällen (schon vorhandene Kinder, Auslandsbeteiligung usw.) empfehle ich, kurzerhand telefonisch beim Standesamt nochmal zu überprüfen, welche Unterlagen genau benötigt werden. Denn gerade in diesen Fällen gibt es auch häufig Änderungen mit der Zeit. Bei einer telefonischen Auskunft bekommst Du hier schnell eine passende Antwort, die auf genau Deine Fallkonstellation zugeschnitten ist.

Gebühren

Die Gebühren für die Eheschließung liegen meist zwischen 40 € und 100 €, wobei die Preisspanne davon abhängt, ob an einer Außenstelle geheiratet wird oder z.B. ein Freitag/Samstag durch die Terminwahl tangiert wird.

Der Ablauf einer standesamtlichen Trauung

Standesamtliche Trauungen finden häufig in kleinerem Rahmen mit 20 bis 50 Gästen statt und dauern rund 20 bis 30 Minuten. Bei der Gestaltung kommt es ganz auf den Standesbeamten an. Viele von ihnen sind sehr gut und bereiten für jede Trauung eine kleine persönliche Rede vor, die sie mit zuvor erhaltenen Informationen ausschmücken. Andere von ihnen geben sich weniger Mühe. Dies wirst Du beim Vorgespräch mit dem Standesbeamten zur Anmeldung der Eheschließung schnell feststellen können. Grundsätzlich finden standesamtliche Trauungen im Rathaus statt. In den letzten Jahren haben aber immer mehr Gemeinden auch Außenstellen errichtet, an denen dann alternativ geheiratet werden kann.

Der Ablauf:

  • Begrüßung durch den Standesbeamten
  • Prüfung der Personalien (Formelles)
  • Ansprache des Beamten und Fragestellung nach Eheversprechen
  • Ja-Wort und Ringwechsel
  • Vorlesen des Ehebucheintrags
  • Unterschriften von Brautpaar, Trauzeugen und Standesbeamten
  • Gratulationen

Sofern die standesamtliche Trauung die einzige Trauung ist, ziehen Bräute hier meistens ihr “normales” Brautkleid an. Da bei vielen Brautpaaren jedoch eine weitere Trauung im festlichen Rahmen (kirchlich, frei) stattfindet, tragen die Bräute in diesen Fällen häufig ein etwas schlichteres Kleid.

 

Wie Du mehr aus der standesamtlichen Trauung rausholen kannst

Hier habe ich Dir meine Top-Tipps zusammengestellt, um aus der standesamtlichen Trauung noch mehr rauszuholen:

  • Führe nie 2 Trauungen an einem Tag durch; einige Brautpaare entscheiden sich dafür, morgens die standesamtliche Trauung durchzuziehen, mittags kirchlich zu heiraten und abends zu feiern; dies ist nur stressig und nicht schön, mache lieber die standesamtliche Trauung separat vom eigentlichen “großen” Tag
  • Veranstalte nach der Trauzeremonie mit deinen engsten Verwandten und Freunden noch einen Sektempfang und/oder ein gemeinsames Dinner
  • Lass dich, wenn möglich, in einer Außenstelle trauen; dies sind meist etwas schöner, als das lokale Trauzimmer, aber Achtung: Dies kann ggf. zu zusätzlichen Gebühren führen
  • Buche einen Musiker/Sänger, der deine standesamtliche Trauung musikalisch untermalt, um mehr Emotionen zu schaffen
  • Optional: Führe die standesamtliche Trauung bevorzugt an einem Jahresende aus; denn dann bekommst Du für das ganze Jahr noch den Ehegatten-Splittingtarif bei der Einkommensteuer; da die Lohnsteuer bis zum Zeitpunkt deiner Hochzeit zu hoch einbehalten wurde, erhältst Du bei Abgabe einer Einkommensteuererklärung eine hohe Erstattung; diese kannst Du dann im Folgejahr nutzen, um in den Urlaub zu fahren oder Ähnliches
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